Die Geschichte vom Heiligen Nikolaus von Myra

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Nikolaus von Myra – der gute alte Mann mit dem Rauschebart……viele Legenden ranken sich um den Heiligen – so ist´s in Wikipedia zu lesen.

Diesen Legenden werden alljährlich ein paar Neue hinzugefügt. So auch im heurigen Jahr wieder geschehen, nachzulesen in der Tageszeitung „Österreich“. Was der Heilige wohl sagen würde über all die Lügen und Geschichten die sich hier im Lande die letzten Tage so angesammelt haben…Wir wissen es nicht, aber erfreut wäre er sicherlich nicht darüber, dass Falschmeldungen zu seiner Person verbreitet werden die nur der Hetze dienen.

Aber von Anfang an:

Am 4.Dezember bringt die Tageszeitung Österreich einen Bericht über angebliche Verbote von Schweinefleisch, Kruzifix und Nikolaus an der Schule Jochbergengasse in Floridsdorf.

So ist zum Beispiel zu lesen: „Skandal in Floridsdorfer Schule. Schweinefleisch, Kruzifix und Präsidentenfotos verpönt, Türkisch dafür Pflicht. Hier läuft Integration völlig falsch, bitte helfen Sie uns'“, so ein besorgter Vater, der eine Liste der teils rechtswidrigen, teils einfach Ärger hervorrufenden Fakten erstellte. Der Nikolo hat seit Jahren Hausverbot, aus Rücksicht auf den hohen Anteil an nicht-christlichen Kindern sind alle christlichen Symbole verpönt.“

Das ist schon ziemlich starker Tobak!

Wer davon ausgeht, dass die Tageszeitung „Österreich“ – den Regeln guten Journalismus folgend – nach diesen skandalösen Vorwürfen einen Re-Check bei der Schulleitung durchgeführt hat, liegt leider vollkommen falsch! Nichts wurde überprüft, Vorwürfe die von einem Vater der anonym bleiben möchte vorgebracht wurden, werden OHNE Überprüfung als FAKTEN dargestellt! Es ist schon ziemlich unglaublich was hier passiert. Um der Hetze Willen wird jegliche Form von Anständigkeit abgelegt – die Schlagzeile zählt!

Dafür ist in unserem Bezirk kein Platz! Wie man mit solchen Vorwürfen korrekter Weise umgeht, zeigt uns indes Bezirksvorsteher Georg Papai. Als der Bezirksvorsteher von diesen unglaublichen Schlagzeilen unterrichtet wurde, machte er sich sofort auf zum Lokalaugenschein in die Volksschule Jochbergengasse. Hier die Richtigstellung nach seinem Besuch der Schule:

–          Bisher hat der Elternverein, der üblicherweise an Wiener Volksschulen einen Nikoloauftritt organisiert, dies nicht getan. Sollte dieser organisiert werden, würde sich die Schule freuen.
–          Der Elternverein der VS 21, Jochbergengasse organisiert jedoch eigene Nikolaussackerl für alle SchülerInnen, welche von den LehrerInnen ausgeteilt werden es gibt und gab niemals ein „Hausverbot“ für den Nikolaus.
–          Seit Jahren steht ein Christbaum im Eingangsbereich, das Schulhaus ist überdies geschmückt -derzeit hängen von den SchülerInnen gebastelte Nikoläuse unterschiedlichster Art in den Gängen, die Aula ist weihnachtlich geschmückt.
–          Auf der Einladung zum Winterfest ( es gibt analog auch ein „Sommerfest“) wird „Weihnachten“ angeführt, es gibt auch den alljährlichen Adventbastelmarkt.
–          Die VS 21, Jochbergen ist eine Halbtagsschule, daher ist der Vorwurf, dass es kein Schweinefleisch zum Essen gäbe nicht nachvollziehbar: Die Schule bietet kein Essen an!
–          Das Kruzifix hängt entsprechend der gesetzlichen Vorgaben hierzu in einigen Klassenräumen.
–          Das Bild des Bundespräsidenten hängt vor der Direktion und neben dem Christbaum. Es gibt pro öffentlicher Schule im Bereich der Pflichtschule nur ein Bild des Bundespräsidenten, welches vom Schulerhalter MA 56 zur Verfügung gestellt wird.
–          In der VS 21, Jochbergengasse gibt es 2 Mädchen (Schulneulinge) aus einer Familie, welche ein Kopftuch tragen. Mit den Eltern wurden und werden pädagogische Gespräche geführt, um diese umzustimmen.
–          Es gibt keine Abmeldungen vom Turnunterricht, der Schwimmunterricht ist Teil des Pflichtgegenstandes. Eine Abmeldung wäre gesetzlich gar nicht möglich.
–          Selbstverständlich gibt es keinen „verpflichtenden Türkischunterricht“. Fakt ist viel mehr, dass die Schule eine Zuteilung von 11 Stunden für den integrativen muttersprachlichen Unterricht Türkisch für SchülerInnen mit Erstsprache Türkisch hat (Muttersprachenunterricht wird in Wien in 23 Sprachen angeboten und ist eine unverbindliche Übung). Der im Artikel abgebildete Auszug entstammt einem österreichischen Schulbuch ( „LILOS Lesewelt“)“, welches bundesweit auf der Schulbuchliste steht und daher auch vom Bildungsministerium  approbiert ist, wird an zahlreichen Schulen in Österreich verwendet.
 
Auch der Stadtschulrat für Wien weist die in „Österreich“ erhobenen Vorwürfe gegenüber der Schule schärfstens zurück.

Es wäre sehr wünschenswert, wenn sich alle Medien an den Ehrenkodex für österreichische Presse halten würden. In diesem Ehrenkodex ist unter Punkt 2.1. festgeschrieben:

Gewissenhaftigkeit und Korrektheit in Recherche und Wiedergabe von Nachrichten und Kommentaren sind oberste Verpflichtung von Journalisten.

Es bleibt abzuwarten, ob die Legenden um den heiligen Nikolaus auch nächstes Jahr wieder um ein paar schaurige Geschichten reicher werden. Bis dahin wünnschen wir allen Kindern einen braven Nikolaus!

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